WIRBELSÄULE

ANATOMIE
Die Wirbelsäule besteht aus 7 Halswirbelkörpern , 12 Brustwirbelkörpern, 5 Lendenwirbelkörpern, dem Kreuzbein und dem Steißbein. Die Wirbelkörper sind durch Bänder miteinander verbunden, zwischen den Wirbelkörpern befinden sich die Bandscheiben. Über das Kreuzbein ist die Wirbelsäule mit dem Becken verbunden (Iliosakralgelenk: ISG)

ERKRANKUNGEN
Rückenschmerzen haben sehr viele, sehr unterschiedliche Ursachen, von muskulären Verspannungen über Abnutzung (Arthrose/ Osteochondrose) bis zu Bandscheibenschäden und Instabilität (Wirbelgleiten, Lockerung von Gelenken). Einen sehr großen Anteil nehmen psychosomatische Ursachen für Rückenschmerzen ein.

VERLETZUNGEN
Wirbelbrüche oder Ausrenkungen kommen nur nach sogenannten Hochrasanztraumen (Stürze aus großer Höhe oder Unfälle bei hoher Geschwindigkeit) vor. Allerdings gibt es bei der Osteoporose (zuwenig Knochenkalksalzgehalt) auch zusammenbrechende Wirbelkörper ohne einen entsprechenden Unfall.

THERAPIEN
Die Behandlung hat eine ebenso große Bandbreite. Diese geht von der ausführlichen Aufklärung über die Ursachen und entsprechende Entspannungsübungen und Bewegungsmuster über krankengymnastische Beübung zu medikamentöser Therapie in Tablettenform, Injektionen, Infusionen bis hin zu Operationen.
Es gilt sehr genau abzuklären, welche Ursache die Beschwerden haben und dann gezielt zusammen mit den Patienten eine spezifische Behandlung festzulegen. Hierzu gehört eine ausführliche, genaue Befragung nach Eintrittszeitpunkt der Schmerzen, Schmerzcharakter, Schmerzlokalisation und die berufliche/private/soziale Situation. Außerdem eine gründliche, eingehende Untersuchung mit Reflextestung, Sensibilitätstestung, motorischen Tests, funktionellen Tests genauso wie ggf ein Röntgenbild oder Schichtaufnahmen wie CT oder MRT. Erst dann kann man sich ein Gesamtbild der Erkrankung machen und eine spezielle Therapieempfehlung festlegen.

SCHULTER

ANATOMIE
Die Schulter besteht aus 3 Gelenken, 1. die Verbindung vom Schlüsselbein zum Schulterdach, das ACG (Acromio/Clavicular-Gelenk), 2. das eigentliche Schultergelenk, die Verbindung vom Oberarmkopf zur Schulterpfanne des Schulterblattes, das Glenohumeralgelenk und 3. die Verbindung vom Schulterblatt zum Brustkorb/Rippen, das Scapulothorakalgelenk.
Zu den knöchernen Anteilen kommen noch die Gelenklippe (knorpelige Substanz), sowie Bänder zwischen den Knochen und Sehnen (Rotatorenmanschette) ,die über Muskeln den Arm und das Schulterblatt bewegen.

ERKRANKUNGEN
Jedes dieser Gelenke kann Ursache für Schmerzen in der Schulter sein, allerdings kann auch die Halswirbelsäule Schmerzen in der Schulter und dem Arm verursachen. Man unterscheidet ein zu steifes schmerzhaftes Schultergelenk von einem instabilen schmerzhaften Schultergelenk. Am häufigsten ist allerdings die Rotatorenmanschette für Beschwerden in der Schulter verantwortlich. Wenn zwischen Oberarmkopf und Schulterdach zu wenig Platz ist, dann wird die Rotatorenmanschette eingeklemmt (Impingement) und der Schleimbeutel gereizt, dies bereitet Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. Häufig sind bei diesem Krankheitsbild auch nächtliche Schmerzen. Häufig findet sich auch Kalk in den Sehnen oder in dem Schleimbeutel.

VERLETZUNGEN
Die Verletzungen an der Schulter betreffen u.a. die verschiedenen knöchernen Anteile wie zum Beispiel Schlüsselbeinbruch, Oberarmkopfbruch, Schulterpfannenbruch oder aber Ausrenkung des ACG, oder Auskugelung des Glenohumeralgelenkes mit entsprechenden Verletzungen von Sehnen und Bändern.

THERAPIEN
Die Therapien umfassen einfache Schonung, Kühlen, Wärmen, eigenständige Übungen, Krankengymnastik (sehr spezifisch auf das jeweilige Krankheitsbild oder die Verletzung abgestimmt), über Spritzen bis hin zur Operation. Auch andere Therapien wie Extrakorporale Stoßwellentherapie, Kinesiotape, Akupunktur kommen recht häufig zur Anwendung.
Schon die eingehende Befragung des Patienten auch nach seinem Arbeitsbild und seinen sportlichen Aktivitäten geben Aufschluss über Ursache und Ausprägung der Beschwerden. Sehr spezialisierte Untersuchungen mit vielen funktionellen Testungen sowie eine Ultraschalluntersuchung und ein Röntgenbild/MRT führen dann zur genauen Diagnose. Nach dieser Diagnose richtet sich dann die Therapieempfehlung. Aufgrund der vielen verschiedenen Krankheitsbilder und Diagnosen ist das Vorgehen auch ganz unterschiedlich, schon die Krankengymnastik der verschiedenen Krankheitsbilder unterscheidet sich grundlegend.

ELLENBOGEN

ANATOMIE
Das Ellenbogengelenk besteht aus 3 Gelenken 1. dem Scharniergelenk zwischen Elle und Oberarmknochen, 2. dem Dreh-Scharniergelenk zwischen Speichenköpfchen und Oberarm und 3. dem Drehgelenk zwischen der Elle und dem Speichenköpfchen. Auch hier verbinden Bänder die Knochen untereinander und Sehnen bewegen über Muskeln die Gelenke. Am Ellenbogengelenk entspringen auch Muskeln, die Handgelenk und Finger bewegen.

ERKRANKUNG
Die Gelenke selbst können bei entsprechender Abnutzung (Arthrose) Schmerzen und Bewegungseinschränkungen verursachen. Lockerungen von Bändern führt häufig zu einer schmerzhaften Instabilität. Die häufigste Erkrankung des Ellenbogengelenkes ist jedoch die Reizung der Muskelursprünge am Oberarmknochen, der sogenannte Tennis- oder Golf-Ellenbogen. Manchmal ist eine Überlastung der Muskeln (durch Golf, Tennis, Handwerksarbeiten etc.) als Ursache verantwortlich, aber man kann nicht immer einen Auslöser finden. Auch Nervenengpasssyndrome finden sich am Ellenbogen wie zum Beispiel das Ulnarisrinnensyndrom, hierbei werden häufig die Ring- und Kleinfinger der betroffenen Seite taub, oder aber das Wartenbergsyndrom, welches sehr ähnliche Beschwerden wie der Tennisellenbogen macht.

VERLETZUNGEN
Prellungen sind häufig Auslöser einer Schleimbeutelentzündung am Ellenbogen, die gelenkbildenden Knochen können in jeder Form brechen und auch auskugeln, dabei zerreißen häufig Bänder und Sehnen.

THERAPIEN
Oft ergeben die Befragung über Aktivitäten im Beruf oder in der Freizeit schon einen Anhalt für die Diagnose. Eine eingehende Untersuchung mit speziellen funktionellen Test sowie ein Röntgenbild und Ultraschalluntersuchung sind meist erforderlich, um auch seltenere Krankheitsbilder wie zum Beispiel Nervenengpasssyndrome der HWS oder am Ellenbogen zu beweisen oder auszuschließen. Hinzu kommen dann eventuell noch neurologische Untersuchungen oder ein MRT. Nur die präzise Diagnose wird dann zur speziellen Therapie führen und die teilweise über Monate und Jahren bestehenden Beschwerden zur Ausheilung bringen. Aufgrund unserer langjährigen Erfahrungen mit Spitzensportlern und der sehr engen Zusammenarbeit mit der Orthopädietechnik kommen schon für den Tennisellenbogen verschiedene Bandagen zum Einsatz, je nach Stadium der Erkrankung. Auch die Physiotherapie muss ganz spezifisch auf das Krankheitsbild abgestimmt werden.

HAND

ANATOMIE
Die Hand besteht aus Handgelenk (Speiche/ Elle und Handwurzelknochen), Handwurzel (mit 9 Knochen!), Mittelhand mit 5 Knochen und den Fingern (Daumen mit 2 Knochen , Langfinger mit 3 Knochen). All diese Knochen sind mit Bändern verbunden, einige Knochen so fest, dass sie nicht gegeneinander zu bewegen sind (Handwurzel), andere Gelenke sind nahezu in allen Ebenen in einem großen Umfang beweglich. Eine Vielzahl an großen und kleinen Muskeln lassen die Hand Bewegungen ausführen, zu denen heute noch kein Roboter in der Lage ist!

ERKRANKUNGEN
Abnutzungen können natürlich die vielen kleinen Gelenke betreffen. Bestimmte Berufsgruppen und auch Sportarten sind regelhaft mit Arthrosen in der Hand vergesellschaftet. Tritt Gelenkflüssigkeit oder Flüssigkeit aus der Sehnenscheide durch Lücken im Gewebe aus, spricht man von einem Ganglion („Überbein“). Durch Fehlbelastung oder Überlastung kann es zu Entzündungen der Sehnen und Sehnenscheiden kommen, die sehr schmerzhaft sein können und oft auch erhebliche Schwellungen verursachen. Nervenengpasssyndrome wie das Karpaltunnelsyndrom oder das Ulnarisrinnensyndrom führen teilweise zu sehr unspezifischen Beschwerden.
Schmerzhafte Schwellungen der Hand und der Fingerkommen auch oft bei systemischen Erkrankungen wie Rheuma oder Gicht vor.

VERLETZUNGEN
Der Handgelenkbruch (meist ist die körperferne Speiche betroffen) ist der häufigste Bruch des Menschen, aber auch Brüche der Mittelhand und Finger sind sehr häufig. Der Band- und Sehnenapparat ist seltener nach Unfällen verletzt, am häufigsten ist hier der Skidaumen, bei dem das innere Seitenband am Daumengrundgelenk zerreißt.

THERAPIEN
Nach ausführlicher Befragung nach Eintrittszeitpunkt der Beschwerden, Aktivitäten in Beruf und Freizeit, eingehender Untersuchung mit vielen spezifischen Test sowie einer neurologischen Untersuchung gehören meist ein Röntgenbild, teilweise auch eine Ultraschalluntersuchung des Sehnen und Bandapparates zur Diagnosefindung. Manchmal muss auch eine MRT Untersuchung zusätzlich durchgeführt werde.
Die moderne Orthopädie bietet eine Vielzahl an Orthesen, die ganz speziell für einzelne Krankheitsbilder entwickelt worden sind und nur noch leicht die Aktivitäten des täglichen Lebens einschränken und auch teilweise Sport zulassen.

HÜFTE

ANATOMIE
Das Hüftgelenk ist ein Kugelgelenk, welches von der Hüftpfanne (Becken) und dem Hüftkopf (Oberschenkelknochen) gebildet wird. Zur Pfanne gehört noch die Gelenklippe (knorpelige Substanz), um die Gelenkfläche zu vergrößern. Eine Vielzahl an Muskeln und Sehnen umgibt das Hüftgelenk und ist für die Bewegungen zwischen Becken/Rumpf und Beinen verantwortlich. Bänder zwischen den Knochen erhöhen die Stabilität des Gelenkes.

ERKRANKUNGEN
Mit Abstand steht die Abnutzung des Hüftgelenkes (Koxarthrose) an erster Stelle der Erkrankungen, aber auch entzündliche Prozesse wie Rheuma oder Gicht sind verantwortlich für die Beschwerden im Hüftgelenk. Im Kindesalter gibt es Infektionen (meist durch Viren), die stärkste Schmerzen verursachen, der sogenannte Hüftschnupfen.
Bestehen Schmerzen im Hüftgelenk, ist aber eine Abnutzung im Röntgenbild noch nicht zu sehen, so sind oft Einklemmungssyndrome sogenannte Impingements dafür verantwortlich. Knochenwülste am Schenkelhals (Bumps) engen den Bewegungsumfang in der Hüfte schmerzhaft ein, das nennt man CAM-Impingement. Aber auch Knochenfortsätze der Pfanne können diese Einklemmungen verursachen, das nennt man denn Pinzer-Impingement.
Es gibt aber auch hüftfremde Ursachen die sehr ähnliche Beschwerden machen wie die Arthrose oder Einklemmungssyndrome, so kann die Lendenwirbelsäule in den Segmenten L1/L2 auch sehr lokalisierte Leistenschmerzen einseitig verursachen, oder eine Abnutzung im hinteren Beckenring im Iliosakralgelenk (ISG) strahlt nach vorne aus.

VERLETZUNGEN
In höherem Alter ist der Knochenbruch des hüftgelenksnahen Oberschenkels sehr häufig. Man unterscheidet verschiedene Bruchlokalisationen („ mediale Schenkelhalsfraktur, laterale Schenkelhalsfraktur, pertrochantäre Femurfraktur, subtrochantär,,e Femurfraktur“). Sehr selten sind Brüche des Beckens und des Beckenringes.

THERAPIEN
Als Mitglied der ICRS der International Cartilage Repair Society, ist es unser oberstes Ziel, das Gelenk zu erhalten. Um eine künstliche Hüfte zu vermeiden, gibt es bestimmte Einlagen, Abrollhilfen, Krankengymnastik, Knorpelschutztherapien. Diese sind sehr gut geeignet, das Voranschreiten einer Arthrose zu verhindern oder bei Knorpelschäden entsprechenden Grades sogar wieder zu verbessern. Bei Einklemmungssyndromen kann man mit einem minimalinvasiven Eingriff (Schlüssellochtechnik)  die Ursache beseitigen ohne künstliche Teile einzubauen.
Die Entscheidung zu einem künstlichen Gelenk muss der Patient selber treffen. Wenn die Schmerzen zu stark werden und die Gehstrecke so klein geworden ist, dass sie in den Aktivitäten des täglichen Lebens stark einschränkt („ jeden Tag mehrmals ein Schmerzmittel und Gehstrecke < 500m) dann raten wir zu einem künstlichen Gelenk.
Muss ein künstliches Gelenk implantiert werden, so gilt auch hier ganz individuell den Implantat-Typ und das Implantierungsverfahren auf den jeweiligen Patienten abzustimmen. Hier spielen Patientenalter, Patientengewicht, Patientengröße, Schenkelhalswinkel (CCD-Winkel), Begleiterkrankungen wie zum Beispiel Osteoporose oder Rheuma große Rollen. Die Implantatgrößen werden nach speziellen Röntgenbildern mit einer Referenzkugel am Computer geplant, auch eine Planung mit CT-Bildern kann durchgeführt werden.
Bei der Versorgung von Verletzung gilt ebenso: wenn möglich das natürliche Gelenk zu erhalten. Die modernen Operationsverfahren und Implantate erlauben eine Stabilisierung des Bruches über sehr kleine Schnitte und anschließend darf das Bein in den meisten Fällen sofort wieder voll belastet werden.

KNIEGELENK

ANATOMIE
Das Kniegelenk ist die Verbindung zwischen Oberschenkel und Unterschenkel. Es besteht aus 2 Gelenken 1. zwischen Oberschenkelknochen und dem Schienbein und 2. zwischen der Kniescheibe und dem Oberschenkelknochen. Die Kniescheibe ist die Verbindung vom Oberschenkelstreckmuskel und dem Unterschenkel. Zwischen dem Oberschenkelknochen und dem Schienbein sitzen der Innenmeniskus und der Außenmeniskus, sie dienen zum einen als Puffer zwischen den Knochen und zum anderen als Führung, um den runden Oberschenkelknochen auf dem sehr flachen Schienbein zu halten. Ebenfalls der Führung dienen die Bänder Außenband , Innenband, vorderes und hinteres Kreuzband. Die Bewegung des Kniegelenkes ist äußerst komplex, zum einen ist es ein Scharniergelenk, zum anderen ein Drehgelenk. Die Beugebewegung besteht aus Gleiten und Rollen und erfordert ein Höchstmaß an Zusammenspiel der verschiedenen Bänder.

ERKRANKUNGEN
Die häufigste Erkrankung des Kniegelenkes ist der altersbedingte Riß von Innen- oder Außenmeniskus. Die knorpelige Substanz des Meniskus verliert im höheren Lebensalter an Flüssigkeit und wird porös, dadurch können schon kleine Verdrehungen oder eine tiefe Hocke zum Einreißen führen.
Abnutzung der Gelenkflächen von Oberschenkel oder Schienbein durch starke Beanspruchung bei Arbeit und Sport aber auch durch O-Bein oder X-Bein Stellung führen zur Gonarthrose. Systemische Erkrankungen wie Rheuma oder Gicht können auch ein Kniegelenk befallen und Beschwerden bereiten.
Eine Besonderheit bilden Knieschmerzen, die eigentlich durch eine Hüftgelenkarthrose verursacht werden, die Schmerzen werden eindeutig im Kniegelenk empfunden, aber Röntgen und MRT des Kniegelenkes sind komplett unauffällig. Dafür weist die darüberliegende Hüfte bei Untersuchung und Röntgenbild eine Arthrose auf.

VERLETZUNGEN
Die häufigste Verletzung des Kniegelenkes ist der Meniskusriss. Eine entsprechende Verdrehung des Kniegelenkes bei einem Fußballfoul oder bei einem Skisturz kann auch einen jugendlichen, gesunden Meniskus einreißen lassen. Die verschiedenen Bänder im und um das Kniegelenk können auch zerreißen, genauso wie die gelenkbildenden Knochen brechen können.

THERAPIEN
Das Kniegelenk ist bei weitem das häufigste Gelenk, bei dem minimalinvasive Operationstechniken (Arthroskopien) zum Einsatz kommen. Nur über 5mm große Schnitte können Meniskusrisse genäht oder geglättet werden. Modernste Verfahren und Instrumente kommen zum Einsatz wenn ein Kreuzband ersetzt werden muss und ermöglichen eine Versorgung ohne das Gelenk zu eröffnen. Reizzustände und Knorpelschäden können mit entsprechenden Injektionstherapien behandelt werden. Die Therapie einer Arthrose zielt zunächst auf den Erhalt des Gelenkes ab, durch spezielle Einlagen, Sport und Aktivitätsberatung sowie medikamentöse Therapie lässt sich die Arthrose häufig aufhalten. Führt die Arthrose aber zu so starken Beschwerden, dass täglich mehrfach ein Schmerzmittel eingenommen werden muss und die Gehstrecke kleiner als 500m beträgt, dann sollte ein künstliches Kniegelenk eingesetzt werden. Die Auswahl des Implantates und des Implantationsverfahrens muss auch ganz individuell auf den einzelnen Patienten abgestimmt werden, hierbei ist das Patientenalter, Größe und Gewicht aber auch Lokalisation und Ausdehnung der Arthrose zu berücksichtigen. Die Implantatgrößen werden nach speziellen Röntgenbildern mit einer Referenzkugel am Computer geplant auch eine Planung mit CT-Bildern kann durchgeführt werden.

FUSS / SPRUNGELENK

ANATOMIE
Das Sprunggelenk wir in ein oberes und unteres eingeteilt. Das obere Sprunggelenk oder OSG wird gebildet aus dem Innenknöchel (Schienbein), dem Außenknöchel (Wadenbein) und dem Sprungbein (Talus). Das untere Sprunggelenk oder USG wird von den Fußwurzelknochen Sprungbein, Fersenbein, und den Kahnbein gebildet. Weitere Fußwurzelknochen sind das Cuneiforme innen, außen und mittleres. An die Fußwurzel schließen die fünf Mittelfußknochen an und daran die Zehen mit jeweils Grund- , Mittel- , und Endglied, die Großzehe hat nur Grund- und Endglied. Ähnlich der Hand verlaufen Muskeln und deren Sehnenansätze teilweise oberhalb des Kniegelenkes und zwischen allen knöchernen Anteilen bestehen Bänder.

ERKRANKUNGEN
Die Form beziehungsweise die Fehlform des Fußes ist sehr häufig die Ursache für Beschwerden. So bereiten Knick-, Senk-, Spreiz-, und Hohlfuß bei entsprechender Belastung und Ausprägung Schmerzen in jedem Alter. Im Kindesalter sollte eine Fuß frühzeitig mit Spezialeinlagen korrigiert werden und man kann das Wachstum in die physiologische Form positiv beeinflussen. Sind im Erwachsenenalter Schmerzen vorhanden und eine Fehlform diagnostiziert, so muss auch diese mit einer Einlage korrigiert werden, dies ist dann meist dauerhaft erforderlich, denn ohne Einlage  meist im Sommer bei Flip-Flops, barfuß, oder in Sandalen tritt der Fuß sich wieder in seine Fehlform und bereitet Beschwerden. Auch Fehlstellungen von einzelnen Knochen wie beim Hallux valgus  (X-Großzehe oder übereinanderliegenden Zehen (Superductus) bereiten je nach Ausprägung Schmerzen oder sind ein kosmetisches Problem. Aufgrund der vielen Gelenkflächen im Sprunggelenk und Fuß tritt die Arthrose in jeder Form und an einem oder mehreren Gelenken auf.

VERLETZUNGEN
Die häufigste Verletzung ist der Riss von Bändern im oberen Sprunggelenk nach Umknicken mit dem Fuß, gefolgt von Brüchen der Zehen nach Anprallunfällen. Der Bruch im oberen Sprunggelenk entweder von Aussenknöchel oder Innenknöchel oder in Kombination mit und ohne Auskugelung kommt sehr häufig vor. Auch die Knochen der Fußwurzel können bei entsprechender Kraft brechen, genauso wie die einzelnen Bänder in der Fußwurzel einzeln oder in Kombination zerreißen können.

THERAPIEN
Die Einlagenversorgung ist die Domäne der Korrektur von Fußfehlformen, durch unsere enge Zusammenarbeit mit mehreren hochspezialisierten Orthopädietechnikern können wir eine sehr spezifische Versorgung nach Ausmessung des Fußes, dynamische Druckbelastungsanalysen, Laufanalysen und Abscannen des Fußes bieten. Fehlformen in den Zehen lassen sich häufig über spezielle Schienen und Bandagen im Voranschreiten und im Beschwerdeausmaß behandeln.
Sind eine Fußfehlform sehr ausgeprägt oder die Beschwerden durch die vorgenannten Maßnahmen nicht beherrschbar, so folgt meist eine Operation welche die Fehlform korrigiert. Bei den Verletzungen kommen ebenfalls entsprechende Orthesen und Schienen zum Einsatz. Diese modernen Orthesen sind so konzipiert, dass nach Abklingen der Schmerzen zum Beispiel bei einem Außenbandriss schon nach 10 Tagen in der Orthese Joggen möglich ist.
Der Großteil der Brüche am Außen- oder Innenknöchel kann ohne einen Krankenhausaufenthalt operiert und therapiert werden. Es erfolgt nach Röntgensicherung des Bruches die Anlage eines Gipses, eine Schmerz- und Antithrombosetherapie sowie abschwellende Maßnahmen. Nach Abschwellung kann die Operation in den allermeisten Fällen ambulant durchgeführt werden und die weiteren Kontrollen und therapeutischen Maßnahmen erfolgen dann wieder in der Praxis.